Rund 30 Unternehmen der Region haben sich am 8. Oktober 2024 zu einer weiteren Veranstaltung der beliebten Reihe [O-H-V konkret!] getroffen, um sich mit einem der drängendsten Themen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen: der Gewinnung und Beschäftigung von Fachkräften aus dem europäischen Ausland. Organisiert wurde das Event in enger Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsregion, dem gastgebenden Unternehmen Trelleborg, der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und der Präsenzstelle der Hochschulen O-H-V | Velten.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Ines Hübner, Bürgermeisterin der Stadt Velten, die die Bedeutung europäischer Fachkräfte für die Region betonte. „Der Fach- und Arbeitskräftemangel stellt viele Unternehmen heute vor enorme Herausforderungen. Es ist entscheidend, neue Wege zu finden, um qualifizierte Arbeitskräfte auch aus dem Ausland zu gewinnen und erfolgreich zu integrieren,“ so Hübner.
Als Gastgeber stellte die Trelleborg Antivibration Solutions GmbH ihren Velten-Standort vor, der auf die Zulieferung für den Schienenfahrzeugbau spezialisiert ist. Mit über 16.700 Mitarbeitenden weltweit und einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro agiert die Konzernmutter Trelleborg international und ist auch in Velten auf Fachkräfte aus dem EU-Ausland angewiesen ist. In einer eindrucksvollen Präsentation erläuterte das Trelleborg-Team, wie das Unternehmen ausländische Fachkräfte integriert und dabei auf Spracherwerb sowie interkulturelles Teamverständnis setzt. So helfe das Unternehmen beim Spracherwerb, indem es Lizenzen für Handy-Sprach-Lern-Apps vergebe und wichtige Informationen in der Produktion auch in Polnisch kommuniziere.
Einen breiteren Blick auf die Beschäftigung von internationalen Arbeitskräften in Brandenburg boten Anne Lüdemann (WFBB) und Anja Falkenberg (EURES-Beraterin). Sie informierten über die Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote und digitalen europaweiten Stellenbörsen, die Unternehmen in der Region nutzen können, um den Integrationsprozess zu erleichtern.
Auch Helge Zurmühlen vom international agierenden Pharmakonzern Takeda, mit Sitz in Oranienburg, berichtete über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ausländischen Fachkräften. Takeda, gegründet 1781 in Japan, ist der zweitälteste Pharmakonzern der Welt und beschäftigt heute rund 50.000 Mitarbeitende in 80 Ländern. Für Takeda in Oranienburg seien Fachkräfte aus dem Ausland ein unverzichtbarer Teil des Unternehmenserfolgs, wie Zurmühlen anhand praktischer Beispiele verdeutlichte. Deutschland befinde sich im Wettbewerb mit anderen europäischen Staaten. Takeda unterstütze deshalb internationale Talente beim Ankommen beispielsweise, indem in der Anfangszeit Wohnraum zur Verfügung gestellt werde.
Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmenden an vier Thementischen in einen intensiven Austausch mit Expertinnen und Experten sowie untereinander treten. Besonders der persönliche Dialog auf Augenhöhe wurde von den Unternehmen als großer Mehrwert empfunden. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen wurden die begonnenen Gespräche fortgeführt und neue Kontakte geknüpft.
Das Thema bleibt weiterhin relevant: Eine Folgeveranstaltung ist bereits für das Frühjahr 2025 geplant, dann mit einem Fokus auf Arbeitskräfte aus Drittstaaten.
[Fotos: Maria Korn-Götze | Stefanie Steinicke-Kreutzer]








